Die Vorlieben der Verbraucher können saisonal schwanken, aber ein Trend bleibt bestehen: Die Menschen wollen leistungsstärkere Versionen ihrer Unterhaltungselektronik, Elektrofahrzeuge und mehr. Innovation treibt die Nachfrage an, aber auch die Produktverfügbarkeit ist ein entscheidender Faktor für das Kaufverhalten.
Unterbrechungen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden war schon immer von entscheidender Bedeutung – aber das ist leichter gesagt als getan. Der Halbleitermangel im Jahr 2020 hat den Markt lahmgelegt und zu monatelangen Produktions- und Lieferverzögerungen in den Bereichen Automobil, Elektronik und erneuerbare Energien geführt. Heute ist die Situation für die Batterieindustrie ähnlich prekär, da die Lieferketten für kritisches Material wie Grafit, Nickel und Kobalt unterbrochen sind. Durch eine Diversifizierung und Lokalisierung von Lieferketten können wir die fortschreitende Elektrifizierung schützen und eine Wiederholung vergangener Ereignisse vermeiden.
Die Abhängigkeit von Grafit überwinden
Für die Anoden aller derzeit auf dem Markt erhältlichen Lithium-Ionen-Batterien wird Grafit benötigt. 61 % des weltweiten Angebots an Naturgrafit und 98 % des verarbeiteten Materials für Batterieanoden befinden sich aktuell in Chinas Besitz. Durch diese starke Abhängigkeit besteht die Gefahr, dass sich die Geschichte des Halbleitermangels auch für Grafit wiederholt, da die Batterieindustrie dadurch anfällig für Versorgungsunterbrechungen ist.
In den Anfängen von Group14 haben unsere Teams Silizium – ein reichlich vorhandenes natürliches Element – getestet und festgestellt, dass es Grafit in wiederaufladbaren Batterien ergänzen oder sogar ersetzen kann. Silizium sorgt darüber hinaus auch noch für eine höhere Dichte und schnellere Ladegeschwindigkeit. Durch die Weiterentwicklung der siliziumbasierten Technologien verbessern wir die Batterieleistung und diversifizieren die Lieferkette, wodurch wir nicht länger nur von einer Materialbezugsquelle abhängig sind.
Sichere Silanversorgung für SCC55®
Die Sicherstellung einer stetigen Versorgung mit Silizium ist jedoch nur ein Teil der Herausforderung. Wir brauchen auch eine zuverlässige Quelle für Silan, die gasförmige Form von Silizium, welches Group14 als kritische Vorstufe für die Herstellung von SCC55® benötigt. Silangas wird in Branchen von der Solar- bis zur Halbleiterindustrie verwendet, und aufgrund begrenzter lokaler Beschaffungs- und Produktionsmöglichkeiten ist die Silizium-Batterieindustrie darauf angewiesen, Silan zu importieren.
2023 hat Group14 Europas führende Silanfabrik und Fertigungstechnologie, die Schmid Silicon Technology Holding GmbH, erworben, um die Silizium-Batterieindustrie besser mit Silan versorgen zu können. Diese Übernahme gab Group14 die Kontrolle über eine wichtige Ressource und schuf somit einen Überfluss. Lieferengpässe konnten dadurch vermieden werden.
Im September 2024 entschied sich das US-Energieministerium (DOE) in einem Vergabeverfahren von bis zu 200 Millionen US-Dollar für Group14. Damit soll in den USA eine Silan-Fertigungsanlage mit einer Jahreskapazität von 7.200 Tonnen gebaut werden. Da China aktuell über die größte Bezugsquelle für Silan verfügt, muss die lokale Versorgung mit Silangas in den USA verbessert werden, um die US-amerikanische Silizium-Batterieindustrie zu stabilisieren. Eine neue Silanfabrik im Bundesstaat Washington wird Group14 und anderen Silizium-Batterieunternehmen in den USA ermöglichen, diesen wichtigen Rohstoff aus dem Inland zu beziehen, um die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge zu fördern und die Abhängigkeit von ausländischen Batterielieferanten zu verringern.
Dual-Sourcing für Zuverlässigkeit
Das Konzept des Dual-Sourcing ist für Branchen wie die Automobilindustrie seit langem von entscheidender Bedeutung, da es Lieferanten erlaubt, ihr Material aus verschiedenen Regionen zu beziehen und damit Risiken zu minimieren. Die heutigen Erstausrüster fordern ebenfalls diesen Ansatz angesichts der häufigen Unterbrechungen in den Lieferketten. Aus diesem Grund sind wir mit SK ein Joint Venture eingegangen, um eine Fabrik für Batterieaktivmaterial (BAM) in Südkorea zu errichten – ein Zentrum für Elektrogeräte und -fahrzeuge in Asien. Da die Nachfrage steigt, planen wir, BAM-Fabriken in der Nähe unserer Kunden zu errichten, um simplere Lieferketten zu schaffen und lokale ESG-Ziele zu unterstützen.
Eine globale Diversifizierung der Produktion ist unerlässlich, um Handelsverschiebungen, Wettereinflüsse und Marktvolatilität zu meistern. Mithilfe unterschiedlicher Material-Bezugsquellen ermöglichen wir unseren Kunden, dass ihre Batterien ohne Verzögerungen die Fertigung erreichen.
Auf langfristigen Erfolg bauen
Bei Group14 haben wir uns zum Ziel gesetzt, weltweit zu expandieren und gleichzeitig die Nachfrage nach erneuerbaren Energien zu decken. Von Anfang an haben wir unser Unternehmen optimiert, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten, und uns so positioniert, dass wir alle zukünftigen Herausforderungen in der Batterieindustrie meistern können.
Ein wichtiger Teil unserer Strategie sind unsere weltweiten Produktionsstätten, welche die Verfügbarkeit unseres Silizium-Batteriematerials SCC55® sicherstellen. Unsere Lieferketten und die der globalen Batterieindustrie sind damit gesichert. Unsere Lieferungen sind zuverlässig und resistent gegen jegliche zukünftige Störungen.